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Aktuelle Meldung



20.12.2010 - Kategorie: Rumänien

RUMÄNIEN: Amtseinführung von Bischof Guib




Reinhart Guib wurde am dritten Adventssonntag zum 36. Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien eingeführt. Vor zwei Wochen hatte ihn die 77. Landeskirchenversammlung in dieses Amt gewählt. Die Einführungshandlung nahm traditions- und kirchenordungsgemäß der ebenfalls vor zwei Wochen neugewählte Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli vor. Assistiert haben ihm Dr. Martin Hein, der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Michael Bünker, der Bischof der Evangelischen Kirche A. und H.B. von Österreich, Deszö Zoltán Adorjáni, der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche mit ungarischer Verkündigungssprache, und Béla Kató, der Bischofsvikar der Reformierten Kirche in Rumänien.



Das Bischofsamt der evangelisch-lutherischen Kirche mit deutscher Verkündigungssprache in Rumänien war nach der Emeritierung von D. Dr. Christoph Klein vakant. D. Dr. Klein, Jahrgang 1937, war seit Juni 1990 Bischof gewesen und hatte insgesamt 50 Jahre im Dienst der Kirche gestanden. Reinhart Guib, Jahrgang 1962, hat an der Theologischen Fakultät in Hermannstadt/Sibiu studiert, war seit 1995 Dekan des Mediascher Kirchenbezirks, gehört dem Landeskonsistorium seit 1997 an und war seit 2007 Bischofsvikar. Seit 2000 ist er der Präsident des in Mediasch entstandenen Vereins zum Schutz der Kirchenburgen und stand in der Zeitspanne 2003 bis 2009 dem neugegründeten Gustav Adolf Werk in Rumänien vor.

 

Reinhart Guib ist das Oberhaupt einer nach dem Exodus der Rumäniendeutschen in den Jahren nach der politischen Wende auf rund 13.200 Gemeindeglieder – d.h. zirka 15 Prozent der Vorwendemitgliederzahl – geschrumpften Kirche. Die Evangelischen A.B. leben in über 200 Kirchengemeinden verstreut im gesamten Land und werden von 42 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut. Die Gemeinden im ländlichen Raum bestehen vorwiegend aus Senioren, die Stadtgemeinden aber sind jung und aktiv, auch dank dem Dazukommen von Andersnationalen als den deutschstämmigen Siebenbürger Sachsen sowie Rück- und Zuwanderern aus dem deutschsprachigen Raum.

 

Als Herausforderungen für sein neues Amt betrachtet Bischof Guib das Stärken der Gemeinden an der Basis, neue Impulse für das geistliche Leben, ein vertretbares Wirtschaftskonzept, das Bündeln der Kräfte in der Zusammenarbeit mit den anderen Strukturen der Rumäniendeutschen (politische Vertretung, Schule, Wirtschaft), den Ausbau der Partnerschaft mit den in Deutschland lebenden und in Heimatortsgemeinschaften organisierten ehemaligen Gemeindegliedern sowie die Vertiefung der Kontakte und Partnerschaften in der Ökumene bzw. mit den Partnerkirchen.

Hannelore Baier, Korrespondentin der Tageszeitung ADZ (Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien) Sibiu-Hermannstadt, 13.12.2010