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Theologische Tage in Seevetal

Die diesjährigen Theologischen Tage des Martin-Luther-Bundes im Bereich der norddeutschen Vereine fanden vom 21.–23. Januar in Seevetal unter dem Thema »Christentum und Islam« statt.

Insgesamt 70 Personen nahmen teil und folgten den verschiedenen Referaten interessiert und diskutierten engagiert über die Themen. Zwölf Teilnehmende kamen als Gäste des Martin-Luther-Bundes aus den Partnerkirchen von Kirgistan bis Tschechien.

Der erste Teil der Tagung war der möglichst authentischen Wahrnehmung des Islam gewidmet: Prof. Dr. Hartmut Bobzin, Erlangen, zur Zeit zu einem Forschungsaufenthalt in Greifswald, führte lebendig in den Islam ein. Sein Einstieg bei dem Einsatz Martin Luthers für die Ãœbersetzung des Korans und für die Edition eines Werkes von Ricoldo da Monte Croce machten diese als wichtige Schritte zur authentischen Wahrnehmung des Islam deutlich. Grundlegende Informationen über den Aufbau des Korans bildeten den Abschluss der lebendigen und interessanten Ausführungen.

 

Sodann wurden in einem zweiten Teil der Konferenz verschiedene Situationen in Partnerkirchen des Martin-Luther-Bundes als konkreter Beitrag zum Tagungsthema dargestellt.

 

Generalsekretärin Caroline Baubérot, Mission Interérieure, Paris, informierte über die Arbeit des Dialog- und Diakonieprojekts der Kirche in Marseille, wo inmitten eines muslimischen Stadtteils eine beeindruckende Beratungs- und Begleitungsarbeit stattfindet.

 

Pfarrer i.R. Frieder Schirrmeister, der regelmäßig in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan Aufbauarbeit leistet, informierte über die gesellschaftlichen und innerkirchlichen Bedingungen dort und legte dabei das Schwergewicht auf Beispiele des Kontakts und der Beziehungen in den Islam hinein.

 

Neben Bischof Alfred Eichholz, Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kirgistan, war aus Bischkek Herr Direktor Tojgonbek Kalmatow aus der Präsidialkanzlei gekommen, der dort für die im Land befindlichen Religionsgemeinschaften verantwortlich ist. Sehr plastisch schilderte der hohe Staatsbeamte die Entwicklung der Religionen, so auch der christlichen Kirchen und Konfessionen, in seinem Land seit der Selbständigkeit im Jahr 1991 – eine erst einmal beeindruckende Geschichte des Aufbruchs.

 

Den Abschluss bildete ein instruktives und lebendiges Referat von Pfarrer Tilmann Krause, Afrika-Referent der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig, über die Situation in Tansania, in dem er viele Beispiele des lebendigen Zusammenlebens von Christen und Muslimen vorstellen konnte.

 

Einige der gehaltenen Vorträge werden Sie Anfang 2009 in dem 56. Band von Lutherische Kirche in der Welt, dem Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes, finden.

 

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