16.11.2007 - Kategorie: Aktuelles (Startseite)
Am Samstag, dem 10. 11. 2007, dem 524. Geburtstag Martin Luthers, wurde im Refektoriumssaal des Wittenberger Augustinerklosters, dem »Lutherhaus Wittenberg«, die »Internationale Martin Luther Stiftung« (IMLS) ins Leben gerufen. Die Thüringer Finanzministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen, Frau Birgit Diezel, überreichte dem Vorstandsvorsitzenden der IMLS, Dr. Michael J. Inacker, im Auftrag des Ministerpräsidenten die Stiftungs-Urkunde dieser Stiftung, die ihren Sitz in Eisenach hat und ihr Arbeitszentrum in Erfurt. Für den Martin-Luther-Bund nahm der Generalsekretär bei dieser Veranstaltung teil.
Diesem Gründungsakt war eine Festveranstaltung vorangegangen, die mit Grüßen seitens der Regierung des Landes Sachsen-Anhalt (Staatssekretär Dr. Valentin Gramlich), des Lutherischen Weltbundes (Pfarrer Dr. Hans-Peter Grosshans) und der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Propst Siegfried Kasparick, Propst des Kurkreises und stellvertretender Bischof) begonnen hatte.
Eine lebhafte und tiefgehende Diskussion zwischen John Christian Kornblum, früherer Botschafter der USA in Deutschland, und Landesbischof Prof. Dr. Christoph Kähler, Eisenach, Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen, führte in die Themen und Dimensionen der Arbeit der neuen Stiftung ein.
Außerdem konnte Landesbischof Kähler ein von der Stiftung herausgegebenes Luther Brevier. Worte für jeden Tag/Luther’s Breviary. A Meditation for Each Day of the Year, Weimar 2007, vorstellen.
Aus der Satzung der »Internationalen Martin Luther Stiftung« seien wiedergegeben:
»Präambel
Martin Luther verband Gottvertrauen mit Weltoffenheit, Theologie mit gesellschaftlicher Verantwortung, spirituelle Tiefe mit reformatorischem Handeln. Sein Leben und Werk gibt wichtige Anstöße zur geistigen Orientierung in einer sich wandelnden Welt.
Die Entdeckung der ›Freiheit eines Christenmenschen‹ ist für ihn in Gott begründet. Aus ihr gewinnt Martin Luther den Freimut, die Kraft und die Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens mit Rücksicht auf den Mitmenschen.
Aus dieser Haltung können Anregungen für Wirtschaft und Arbeitswelt, Bildung und Politik gewonnen und entwickelt werden.
Die ›Internationale Martin Luther Stiftung‹, ausgehend von den deutschen ›Kernländern der Reformation‹ Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, widmet sich der Förderung geistiger, wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Werte und Aktivitäten, die aus solcher Überzeugung hervorgehen.«
Im § 2 werden die Stiftungszwecke definiert:
»(1) Die Stiftung fördert gesellschaftliche, theologische, wirtschaftliche und sozialethische Forschung, Lehre und Praxis, die dem reformatorischen Anliegen Martin Luthers entspricht, Freiheit in verantwortlichem wirtschaftlichem und politischem Handeln Gestalt gewinnen zu lassen.
(2) Sie gestaltet ihre Tätigkeit in ökumenischer Offenheit und mit religiös-weltanschaulicher Toleranz.
(3) Dieser Zweck kann insbesondere gefördert werden durch
a. das Gespräch von Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, das zur Entwicklung einer verantwortlichen Wirtschaft und Bürgergesellschaft beiträgt,
b. die Unterstützung und Auszeichnung von Ideen, Projekten und Initiativen, die Wirtschaftethik, Sozialethik und unternehmerischen Mut aus christlichem Glauben sowie das lutherische Berufsethos ermöglichen, pflegen und stärken,
c. die Förderung von Personen und Gruppen, die sich im Sinne reformatorischer Tradition und Geisteshaltung nachhaltig für das Gemeinwohl einsetzen.«
» Hier finden Sie den Internetauftritt der IMLS.