30.06.2022 - Kategorie: Slowenien
Der Martin-Luther-Bund trauert mit der Familie und der Evangelischen Kirche A.B. in Slowenien um einen engen Freund in der lutherischen Diasporaarbeit: Am 1. Juni ist Ehrenbischof Mag. Geza Erniša heimgegangen.
Ehrenbischof Mag. Geza Erniša – Bild: Ev. Kirche A.B. in Slowenien
Bischof Erniša bei der Bundesversammmlung des Martin-Luther-Bundes 2008 in Erlangen – Bild: MLB
Auf der Homepage der Kirche heißt es:
Der Herr über Leben und Tod hat den Pfarrer und Ehrenbischof im Ruhestand Mag. Geza Erniša zu sich in sein Himmelsreich gerufen
Hiermit geben wir die traurige Nachricht bekannt, dass uns nach langer Krankheit am 1. Juni 2022 im Alter von 71 Jahren Mag. Geza Erniša, evangelischer Pfarrer im Ruhestand in Moravske Toplice und Ehrenbischof der Evangelischen Kirche A. B. in der Republik Slowenien, verlassen hat.
»Sind wir mit ihm gestorben, werden wir auch mit ihm zum Leben erweckt. Bestehen wir mit ihm, werden wir auch mit ihm regieren.« (2 Tim 2,11–12)
Mag. Geza ErniÅ¡a begann seinen Dienst als Pfarrer in der Kirchengemeinde Gornji Slaveči, wo er zwischen 1979 und 1997 diente, danach diente er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2021 in Moravske Toplice, wo er das Wort Gottes sowohl auf Slowenisch als auch auf Deutsch predigte. Als Verwalter betreute er auch andere Kirchengemeinden. Neben dem Pfarrdienst war er von 1995 bis 2001 auch Senior der Slowenischen Evangelischen Kirche. 2001 wurde er der erste Bischof der Slowenischen Evangelischen Kirche und übte diese Funktion gemeinsam mit dem Kircheninspektor Dr. Aleksander Kerčmar zwei Amtszeiten aus bis 2013, als er Ehrenbischof wurde.
Für sein vorbildliches und aufopferndes Wirken erhielt er zahlreiche Anerkennungen und Bestätigungen, auch im Ausland, wo er u.a. 2008 in den Rat der Lutherischen Union gewählt wurde. 2013 erhielt er vom Präsidenten der Republik Slowenien, Borut Pahor, den Hohen Verdienstorden für seine erfolgreiche, verbindende und tolerante Führung der Evangelischen Kirche. Er war auch Ehrenbürger der Gemeinde Moravske Toplice.
Er kümmerte sich auch um das geschriebene Wort, beteiligte sich an der Aufbereitung der Kirchenliteratur, war in vielen Gremien tätig, gab den Evangelischen Kalender und die Evangelische Zeitschrift heraus, nahm an Konferenzen und Seminaren teil, wirkte in der slowenischen protestantischen Gesellschaft Primož Trubar mit, deren Zweigstelle Murska Sobota er auch seiner Zeit leitete. Im Laufe der Jahre hat er die Evangelische Kirche im In- und Ausland vorbildlich vertreten. 2017 schrieb er sein Leben und Werk in der Biografie »Im Dienst des Volkes« nieder.
Wir werden ihn sehr vermissen, seine Weisheit, seine intellektuelle Breite, seine klaren Prinzipien evangelischer Ethik und seine sozialen Werte. Mit seinem pfarrerlichen Wirken hat er in der Evangelischen Kirche A.B. in der Republik Slowenien bleibende Spuren hinterlassen.
Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie.
Klaudija Sedar für das Präsidium der Kirche, die Versammlung der Pfarrer und die Inspektoren der Kirchengemeinden
» Virtuelles Kondolenzbuch