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Martin-Luther-Bund
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Aktuelle Meldung



21.03.2014 - Kategorie: ELKRAS

ELKRAS/Ukraine: Erklärung des Amtierenden Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland




Aus St. Petersburg erreichte uns folgende Stellungnahme des Amtierenden Erzbischofs des Bundes der ELKRAS, Dietrich Brauer, zur Lage in der Ukraine:



Bischof Dietrich Brauer. – Bild: ELKRAS

»Mit großer Sorge beobachten wir die spannungsgeladene Situation zwischen den Brudervölkern Russlands und der Ukraine. Unglücklicherweise werden – wie so oft in der Geschichte – einfache Menschen Opfer der politischen Konflikte der oberen Gesellschaftsschichten. Wir erleben, dass die christlichen Kirchen beider Länder innerlich gespalten sind. Es herrscht Schubladendenken, Meinungen werden radikalisiert, es gibt einen Nachrichtenkrieg. Im Westen wie in Russland wird über die Lage in der Ukraine einseitig berichtet. Anstatt die wahren Gründe für die Krise in der Ukraine zu analysieren, wird in Stereotypen und manchmal in den Kategorien des Kalten Krieges argumentiert.

 

In dem Machtvakuum, das zur Zeit in der Ukraine herrscht, äußerten die Bewohner der Krim den Wunsch nach einem Anschluss an Russland. Als Bürger der Russischen Föderation und gemäß ihrer Gesetze haben wir ihre Entscheidung akzeptiert. Dennoch sorgen wir uns, weil die vertrauensvolle Beziehung zwischen Ukrainern und Russen nun zerstört ist. Wir bitten Gott um Weisheit für die Menschen, die für die zukünftigen Beziehungen unserer Länder verantwortlich sind. Und wir hoffen, dass unser Kirchenbund trotz der Umstände unversehrt bleibt und dass unsere europäischen und amerikanischen Partner es nicht zulassen werden, dass die einfachen Menschen unter dieser Situation leiden müssen.

 

Als Christen sind wir aufgerufen, nicht in Klischees zu denken, sondern weltweit Frieden zu schaffen, die Gute Nachricht von Christus zu verbreiten und in Liebe zu handeln. Christus sagt: ›Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht‹ (Joh 14,27).«