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Martin-Luther-Bund
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Aktuelle Meldung



31.03.2004 - Kategorie: ELKRAS

ELKRAS/Georgien: Bischof Gert Hummel gestorben




Am 15. März 2004 verstarb der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien, Professor Dr. Dr. h.c. Gert Hummel in Tbilisi (Tiflis) infolge einer schweren Hirnblutung.



Gert Hummel war von 1964 bis 1969 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Saarbrücken. Von 1970 bis 1972 war er Privatdozent in Saarbrücken und anschließend bis 1998 Professor für Systematische Theologie in Saarbrücken.

Nach seiner Emeritierung kam Hummel im Oktober 1998 nach Tbilisi, um der dortigen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde als Pastor zu dienen. Sieben Jahre zuvor hatten sich in Georgien wieder vorwiegend deutschstämmige Lutheraner gesammelt, nachdem die Gemeinden der 1817/18 eingewanderten Kolonisten aus Württemberg zur Zeit der stalinistischen Repressionen zu existieren aufgehört hatten. Im Juli 1999 wählten die georgischen Gemeinden im Rahmen ihrer Synode Gert Hummel zum Bischof ihrer Kirche. Ab 2001 betreute Bischof Hummel unter gefährlichen Bedingungen und unter dem Schutz von UN-Truppen die im benachbarten Aserbaidschan gelegene Gemeinde Baku.
Unter seiner Leitung begann eine regelrechte Blüte der kleinen lutherischen Kirche in Georgien. Im Mittelpunkt stand die Beschaffung von Gemeinderäumen z.B. in Rustawi, Suchumi (im abgetrennten Abchasien) und Bolnisi. 1999 wurde ein Diakonisches Werk mit einer Sozialstation gegründet.

Der plötzliche Tod von Bischof Gert Hummel hat die gesamte ELKRAS tief erschüttert. Die von Bischof Hummel betreuten Gemeinden nahmen am 20. März 2004 in der Versöhnungskirche Tbilisi in einem Trauergottesdienst Abschied. Die Beisetzung findet anschließend in seiner württembergischen Heimat statt.