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Aktuelle Meldung



25.02.2022 - Kategorie: Diasporagabe, Estland

Diasporagabe 2022: Theologisches Institut der EELK in Tallinn – ein Projekt aus Estland




»Gut ausgebildet – ein Qualitätsmerkmal lutherischer Kirche« – unter dieses Motto stellt der Martin-Luther-Bund seine »Diasporagabe« des Jahres 2022. Das Projekt ist dem Theologischen Institut der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) in Tallinn gewidmet.



Das Theologische Institut in der Altstadt von Tallinn im ehemaligen Spitalgebäude der Heiliggeistkirche. – Bild: EELK

Die Angebote stoßen auf lebhaftes Interesse. – Bild: EELK

Viele Angebote unter einem Dach

Das Theologische Institut der EELK wurde 1946 nach der Schließung der Theologischen Fakultät der Universität Tartu (Dorpat) gegründet und arbeitete während der ganzen sowjetischen Zeit als offiziell nicht anerkannte, aber quasi geduldete theologische Einrichtung, die eine evangelische akademische Ausbildung in Estland aufrechterhalten konnte. Die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer der EELK haben ihre Ausbildung im Theologischen Institut erhalten.

 

Vier Abteilungen umfasst das Institut: (1.) die Theologische Fakultät für Bachelor- und Magisterstudiengänge; (2.) das Pastoralseminar für künftige Pfarrer/innen und Diakon/innen; (3.) die Abteilung für Kirchenmusik und (4.) die Abteilung für Fortbildung.

 

Neue Schwerpunkte: Seelsorge und Diakonie

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach professioneller Seelsorgeausbildung deutlich gewachsen. Neu eingeführt wurde (mit staatlicher Finanzierung) das Krankenhauskaplanat – oft sind die Seelsorger/innen die einzigen, die gerade die älteren Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen besuchen, zum Gespräch bereitstehen und Hoffnung und Mut zusprechen.

Die Theologische Fakultät des Instituts bietet im Rahmen des Studiums Spezialisierungen im Bereich Seelsorge und Diakonie an, um auf den Dienst in diesen Bereichen vorzubereiten.

 

Fortbildung für alle, die mithelfen

Im Sinne des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen werden die Menschen ermutigt, mit ihren Gaben zum Gemeindeleben beizutragen. Ohne den Beitrag der vielen Ehrenamtlichen wäre das kirchliche Leben in Estland kaum vorstellbar. Das Institut will theologische und praktische Fortbildungen für diese Menschen weiter ausbauen und auch vermehrt online anbieten.

 

Eine akademische Mission für ein breites Publikum

Unter der Bezeichnung »Volksuniversität« veranstaltet das Institut seit 2021 Kurse für alle an Religion und Kirchengeschichte Interessierten – sozusagen als »akademische Mission« unter der weitgehend säkularisierten estnischen Bevölkerung.

Die angebotenen Themen reichen von der Dreieinigkeitslehre über die estnische Kirchengeschichte bis zu Aktuellem. Um die versöhnende Rolle der Kirche in einer polarisierten Gesellschaft wahrzunehmen, gibt es seit kurzem einen Kurs über Versöhnung und Konfliktlösung.

 

Am Institut sind im Moment 138 Studierende eingeschrieben, davon 55 im Bereich Seelsorge und Diakonie, sieben für Kirchenmusik. Im Pastoralseminar studieren pro Jahr etwa sechs Personen.

Im Bereich der Fortbildung sind es etwa 400–500 Personen, die an den Kursen eines Jahres teilnehmen. Durch virtuelle Kurse hofft man, noch mehr Menschen zu erreichen.

Das Jahresbudget von etwa 400.000 Euro wird zur Hälfte aus Gebühren und eigenen Mitteln der Kirche getragen. Um das breit gefächerte Angebot aufrechtzuerhalten, ist das Institut auf Unterstützung und Spenden angewiesen.

Die Diasporagabe des Martin-Luther-Bundes soll mit 40.000 Euro für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren die Entwicklung der neuen Fortbildungen unterstützen, Stipendien absichern und einige Investitionen in die technische Ausstattung ermöglichen.

Die Unterstützung des Theologischen Instituts in Tallinn ist eine Investition in die Zukunft der Menschen und der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. 

 

Herzlich bitten wir um Ihre Spende bei Ihrem regionalen » Martin-Luther-Verein oder direkt bei der Zentralstelle des Martin-Luther-Bundes in Erlangen.

Geben Sie dabei bitte in jedem Fall als Zweck »Diasporagabe« an. Überweisungen an die Zentralstelle bitte an:
IBAN: DE60 7635 0000 0000 0123 04, BIC/SWIFT: BYLA DE M1ERH.

 

Ein Faltblatt zu diesem Projekt können Sie » hier (401 kB) herunterladen oder » per E-Mail in der Zentralstelle des Martin-Luther-Bundes anfordern.

 

» Website des Theologischen Instituts