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Aktuelle Meldung19.03.2014 - Kategorie: ELKRAS
ELKRAS/ELKER: Die lutherischen St. Marienkirche in Perm/Ural (ELKER) auf dem Weg zum 150-jährigen Jubiläum Pfingsten 2014Bischofsvikar Norbert Hintz machte sich auf den Weg zur lutherischen Marienkirche in Perm, um eine Bibelwoche zu halten. In Absprache mit Propst David Davidowitsch Rerik wurden Abschnitte aus der Apostelgeschichte bedacht. Am späten Vormittag trafen sich Männer und Frauen im Seniorenalter, ein zweites Treffen in der frühen Abendstunde um 19.00 Uhr war mehr für Berufstätige gedacht. Die jeweiligen Verse aus der Apostelgeschichte wurden erklärt, erwogen und auf die eigene Situation bezogen. Konsequenzen für das persönliche Leben wie auch für die Gemeindearbeit vor Ort wurden im Gespräch angesprochen. Den Auftakt zu dieser schönen Winterveranstaltung machte ein Konzertabend in der Marienkirche, die in ihrer Ausstattung dazu wunderbar geeignet ist. Natalja Belousowa, Querflöte, eben 18 Jahre alt, und die bewährte Organistin Helena Korschunowa hatten ein Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach bis Christoph Gluck zusammengestellt. Einen besonders guten – zukunftsweisenden – Eindruck machte es, dass die Freundinnen und Freunde der jungen Flötistin aufmunternd und solidarisch zugegen waren.
Zur Besuchswoche gehörten Begegnungen mit Christen anderen Konfessionen in Perm: Der persönliche Assistent des orthodoxen Metropoliten von Perm nahm sich Zeit zu einem Austausch. Bei der römisch-katholischen Kirchengemeinde – die Kirche steht einige Häuser weiter an derselben Straße – war die konfessionell größere Nähe spürbar. Propst Rerik, ein »Motor« des örtlichen Ökumenekreises, findet überall offene Herzen und Türen.
Zwischen den Diensten und Besuchen haben wir manchen Schneespaziergang gemacht – auch eine gute Gelegenheit, »zweckfrei« miteinander über »die Situation an sich« zu diskutieren.
Der Sonntagsgottesdienst hatte einige besondere Akzente: Zwei Männer der Gemeinde – sie sind bewährte ehrenamtliche Mitarbeiter – wurden mit der Bitte zu Gott eingesegnet, beim (Fern-)Studium der lutherischen Theologie Gelingen zu schenken. Zwei noch jüngere Männer und ein kleines Kind empfingen das Sakrament der Heiligen Taufe. Zwei Personen wurden konfirmiert. Dies geschah alles in einem würdigen und fröhlichen Rahmen. Die Predigt des Bischofsvikars war den Umständen entsprechend kurz. Vom Sonntagsnamen »Estomihi« her und somit zugleich vom Anfang des 31. Psalms ausgehend, wurden der Gemeinde fünf Merksätze mitgegeben:
1. Vertraue auf den HERRN,
Fünf Sätze, an die man sich in dieser Woche Tag für Tag erinnern mag, wann immer man auf die fünf Finger der eigenen Hand schaut.
Erneut wurde mir deutlich, dass die Diaspora-Situation solche zeit- und finanzintensiven Unternehmungen rechtfertigt: Diejenigen, die Jahr für Jahr den Dienst tun, benötigen »unabsichtliche« Gesprächsmöglichkeiten, kurzzeitig Gesprächspartner an ihrer Seite, die ausgeruht und liebevoll mit einer gewiss nur kleinen Kompetenz, aber von Herzen zuhören und dann auch wieder abreisen und nicht »im Wege sind«. – Das ist schon ein Glück für unsere Geschwister in der lutherischen Diaspora Russlands.
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