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Aktuelle Meldung



18.01.2013 - Kategorie: ELKRAS

ELKRAS/ELKER: Weihnachten in Samara




Seit dem 5. Januar 2013 ist Bischofsvikar Norbert Hintz wieder im Einsatz in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER). Er berichtet:



Die Vertreter der ELKER, Norbert Hintz und Olga Temirbulatova, beim Empfang des Metropoliten Sergej. – Foto: ELKER

»Jetzt geht es darum, die Vikare in der Halbzeit ihrer Ausbildung zu hören und zu stützen, sowie zu erwägen, was an Arbeit nach dem Vikariat wo für sie da ist. Ein ganz wichtiger Prozess, geht es doch um den Einsatz der jungen Menschen und die Organisation ihres Dienstes in ganz unterschiedlichen Gemeinden.

Seit Jahren ist es in Samara gute Sitte, dass die lutherische Kirche der Einladung der orthodoxen Kirche zur Teilnahme am ostkirchlichen Weihnachtsnachtgottesdienst, dem westkirchlichen Epiphaniasgottesdienst, nachkommt sowie zum anschlieĂźenden Empfang des Metropoliten zu gehen. So zogen Pastorin Olga Temirbulatowa und ich zusammen mit den Vikaren gegen 23 Uhr los.

Der Gottesdienst ging bis ca. 3.30 Uhr. Beim Empfang war ich als Vertreter der ELKER gefragt. So kam dann das GruĂźwort fĂĽr Metropolit Sergej der
Eparchie Samara und Syzran von mir, dem Bischofsvikar der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland. Mir ging es um drei Aussagen:

›1. Das Licht scheint in der Finsternis (nicht in die Finsternis)! Jesus hält sich nicht raus, sondern ist in der Finsternis, um zu erhellen, um zu orientieren, um zu erlösen.

2. Epiphanias, das Erscheinen Gottes in Jesus, bedeutet: Himmel und Erde werden (wieder) eins – so sagt es auch ein orthodoxes Gebet zu Epiphanias.

3. Ob orthodoxe oder lutherische Christen: Unser gemeinsamer Gegner ist die Verweltlichung, die Säkularisation des täglichen Lebens.
Ein Beispiel: Ich erlebe es bei meinen Hausbesuchen in Russland (wie auch schon in Deutschland), dass der Fernseher fortwährend läuft. Mein Wort sowie das Wort der Besuchten wird relativiert, wird vermischt, wird übertönt von den Dauermitteilungen mehr oder weniger großer Wichtigkeiten dieser Welt.

Auch hier bei diesem Empfang ist klar: Sie und ich, egal wer wir sind, sind sterblich, benötigen die Heimat der Ewigkeit. Warum geben wir dem Wort der Ewigkeit nicht Raum? Die Verweltlichung ist also unserer gemeinsamer Gegner. Lassen wir unser Leben prägen, von dem, der das Licht ist, der erschienen ist.‹

Gegen 5 Uhr morgens waren wir dann wieder zu Hause und fanden zur späten Nachruhe. Der wunderbare musikalisch-liturgische Gottesdienst, sowie die Chance der Begegnung mit dem christlichen ›Hauptanbieter‹ Russlands, der orthodoxen Kirche, waren diesen Schlafentzug wert.

Euer/Ihr Norbert Hintz.«