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ESTLAND: Alterzbischof Kuno Pajula verstorben

Am 26. November verstarb in Estland Alterzbischof Kuno Pajula, dem Martin-Luther-Bund in seiner Dienstzeit und darüber hinaus eng verbunden. Wir dokumentieren in deutscher Ãœbersetzung die Pressemeldung des Konsistoriums der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche vom 27. November 2012:

»Mit tiefer Trauer informiert das Konsistorium der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, dass Alterzbischof Kuno Pajula am 26. November 2012 verstorben ist.

Kuno Pajula war am 11. März 1924 im Osten Estlands in einer Bauernfamilie geboren worden. 1942 schloss er das Gymnasium ab. Noch 1944 wurde er in die deutsche Armee eingezogen und war von 1944 bis 1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Er begann den Dienst in der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) 1949 als Prediger. Von 1949 bis 1959 studierte er am Theologischen Institut der EELK und in den beiden Folgejahren an der Universität Göttingen in der Bundesrepublik Deutschland. 1950 ist er als Hilfspastor von Erzbischof Jaan Kiivit sen. ordiniert worden. Neun Jahre später wurden ihm die Rechte als Pastor zuerkannt. Kuno Pajula diente in den Gemeinden Illuka, Iisaku, Kursi und Narva und von 1957 bis 1987 an der St.-Johannes-Kirche in Tallinn.

Neben seiner Arbeit als Pastor diente er als Vizepropst und als Propst der Propstei Tallinn und als Mitglied des Konsistoriums. Am 11. Juni 1987 wurde Kuno Pajula zum Erzbischof der EELK gewählt. Er trat 1994 in den Ruhestand.

Kuno Pajula war einer der Gründer des Estnischen Kirchenrates und von 1989 bis 1993 sein Präsident. Er war von 1983 bis 1992 Mitglied des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Nach seinem Wechsel in den Ruhestand fuhr Kuno Pajula fort, in Gemeinden zu dienen und die Aufgaben in großer Treue zu erfüllen, die ihm gestellt wurden – besonders in der Domgemeinde in Tallinn.

Kuno Pajula war 55 Jahre lang mit Helgi Mägi (1927–2009) verheiratet. Er hat zwei Töchter.

Wir danken Gott für Kuno Pajula, dessen langes Leben die Summe sehr komplexer und schwieriger Perioden in der Geschichte Estlands und zugleich ein Zeugnis für das war, was wirklich wertvoll ist. Wir empfehlen unseren geliebten Bruder, unseren weisen, aufmerksamen und geduldigen Freund in Gottes Hände.

›Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten;

hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben‹ (2 Timotheus 4,7–8).

Der Beerdigungsgottesdienst für Alterzbischof Kuno Pajula wird am Donnerstag, 6. Dezember 2012, 11 Uhr, in der Kathedrale von Tallinn gehalten werden.
Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche, Konsistorium.«

 

 

Wir als Martin-Luther-Bund schließen uns dem Gedenken unserer estnischen Schwestern und Brüder und ihrer Trauer über den Heimgang von Alterzbischof Kuno Pajula an. Wir erinnern den Verstorbenen aus vielen Begegnungen und guter Zusammenarbeit in den Jahren seines Dienstes als Erzbischof der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, während deren die Sowjetunion zerfallen ist und begonnen werden konnte, ein neues und selbständiges Estland aufzubauen, wobei Erzbischof Kuno Pajula entscheidende Anstöße gegeben hat und unsere evangelisch-lutherische Partnerkirche in diesem Land eine bedeutete Rolle gespielt hat und spielt. Möge ihm das liebevolle Angesicht des auferstandenen Christus nahe sein als Zeichen dafür, dass er ins ewige Leben und in die ewige Herrlichkeit hineingerufen wird!

Pfarrer Dr. Rainer Stahl, Generalsekretär des Martin-Luther-Bundes, Erlangen

 

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