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Aktuelle Meldung



14.07.2010 - Kategorie: Slowakei

SLOWAKEI: 400 Jahre Synode von Žilina




Die Erinnerung an die Synode von Žilina 1610, die als Gründungssynode der evangelisch-lutherischen Kirche in der Slowakei und in Ungarn verstanden werden kann, hat die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei mit vier Hauptereignissen begangen:



Die Gottesdienste auf dem Marktplatz von Žilina waren gut besucht. – Foto: MLB

Burg Orava – Foto: MLB

Auch der Gemeindetag auf der Burgruine Branč zog zahlreiche Gläubige an. – Foto: MLB

Zuerst in Gestalt einer historischen Konferenz vom 29. bis 30. Juni 2010 in Žilina, bei der den verschiedenen Aspekten theologisch-wissenschaftlich nachgegangen wurde. Hierbei hat der Vizepräsident des Martin-Luther-Bundes, Pfarrer Prof. Dr. Rudolf Keller, einen wissenschaftlichen Beitrag geleistet und so den MLB in die Veranstaltungen eingebracht.

 

Dann in Gestalt einer eigenen Synode der Ev. Kirche A.B. in der Slowakei am 1. und 2. Juli 2010 in Žilina, in deren Eröffnungsgottesdienst der Generalsekretär des MLB, Pfarrer Dr. Rainer Stahl, predigte. Von dieser Synode wurden wichtige Beschlüsse zu Identitätssymbolen der Kirche gefasst sowie die Gestaltung der Lutherrose als Identitätszeichen der gesamten Kirche gemeinsam vereinbart.

 

Sodann in Gestalt eines Kirchentages in Žilina vom 2. bis 4. Juli 2010 mit zahlreichen Veranstaltungen und einem kleinen »Markt der Möglichkeiten« auf dem Markt der Stadt, auf dem sich die Dekanate je mit einem Stand vorstellten, aber auch die Diakonie und das Generalbischofsamt. Der Stand des Generalbischofsamtes präsentierte für alle den »Lutherischen Dienst« 2/2010 des MLB, der die slowakische Kirche detailliert vorstellt. Besonders beeindruckend waren die verschiedenen Gottesdienste auf dem Markt der Stadt, die immer in der normalen liturgischen Form eines Festgottesdienstes gefeiert wurden und nicht nach sonst ungewohnten Gestaltungen und Formen. Hier hat sich die Kirche selbstbewusst in ihrer normalen sonntäglichen Wirklichkeit präsentiert.

 

Und schließlich in der Gestalt eines großen Festgottesdienstes zum Gedenken an die Heiligen Kyrill und Method, an Jan Hus und an alle evangelischen Märtyrer auf der Burg Branč. Dieser Gottesdienst findet seit mehreren Jahren am Gedenktag für Kyrill und Method, dem 5. Juli, statt, der in der Slowakei staatlicher Feiertag ist, und damit einen Tag vor dem Hinrichtungstag von Jan Hus, der am 6. Juli 1415 in Konstanz verbrannt worden war. In diesem Gottesdienst, der viele Gemeindeglieder des Seniorats Myjava vereinigte, predigte Bischof Vrbovsky von der Slowakischen Ev. Kirche A.B. in Serbien. Dr. Stahl konnte ein kurzes Grußwort halten und die große Gemeinde und die slowakische Kirche weiterhin der bleibenden Partnerschaft durch den MLB versichern – wie schon seit Jahrzehnten.

 

Weitere Schwerpunkte dieser Tage waren der Empfang der Kirche am Abend des 30. Juni 2010 im Theater in Žilina, zu dem auch der Staatspräsident der Republik Slowakei gekommen war, und ein Empfang des Bürgermeisters von Žilina für alle ausländischen Gäste am 3. Juli 2010, bei dem Bischof Dr. Michael Büncker, Wien, im Namen aller Gäste zum 400. Jubiläum der Synode von Žilina gratulierte und der Kirche, der Stadt und dem Land alles Gute wünschte. In diesem Zusammenhang verdient es, hervorgehoben zu werden, dass alle anderskonfessionellen Kirchen in der Slowakei eingeladen waren. Die meisten Vertreter haben am Empfang mit dem Staatspräsidenten teilgenommen. Bischof Fazekas von der Christlichen Reformierten Kirche feierte auch den Festgottesdienst auf der Burgruine Branč mit. Leider haben die eingeladenen Vertreter der römisch-katholischen Kirche eine Teilnahme abgelehnt. Die Beziehungen zur römisch-katholischen Mehrheitskirche sind also in der Slowakei alles andere als einfach.

 

Am Sonntag, dem 4. Juli 2010, fanden in vielen Gemeinden des Turčiansker Seniorats Gottesdienste statt. Am Gottesdienst mit Generalbischof Dr. MiloÅ¡ Klátik nahm auch die zukünftige Ministerpräsidentin der Slowakei teil. Dr. Stahl predigte in der Gemeinde Turčianske Jaseno und vermittelte so der Gemeinde und ihrer Pfarrerin, Mgr. Viera Kmecová, die Verbundenheit mit den Partnern. Am Nachmittag dieses Tage besuchte eine große Gruppe der Teilnehmer des Kirchentages die Burg Orava, die zur Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert eine Burg von Graf Turzo war, der die Synode 1610 ermöglicht hatte, und in deren Kapelle er und seine Frau beigesetzt sind. Bewegend war das Grußwort von Bischof Fabiny, Budapest, für die Gemeinschaft aller Lutheraner im pannonischen Becken.

 

Mit dem großen Gemeindetag auf der Burgruine Branč klang ein Besuch aus, der die Partnerschaft mit der lutherischen Kirche in der Slowakei auf vielen Ebenen neu gefestigt und gestärkt hat. Möge Gott unsere Partnerkirche auf ihrem weiteren Weg beistehen!