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Aktuelle Meldung



13.11.2009 - Kategorie: Aktuelles (Startseite)

Fairy von Lilienfeld †




Am 12. November verstarb in Höchstadt die emeritierte Professorin für Theologie des Christlichen Ostens, Dr. D. h.c. theol. Fairy von Lilienfeld. Sie war dem Martin-Luther-Bund, der in den dreißiger Jahren die Bibliothek des Synods der Russischen Orthodoxen Kirche nach Erlangen geholt hatte, lange Jahre freundschaftlich verbunden. So feierte sie vor zwei Jahren im Kreise vieler Weggefährten, Schüler und Freunde ihren 90. Geburtstag hier im Haus der Zentralstelle des MLB.



Fairy von Lilienfeld, am 4. Oktober 1917 in Riga geboren, wuchs in Pommern auf. Nach der Vertreibung lebte sie in Ostdeutschland und studierte von 1947 bis 1951 Philosophie, Slawistik und Philologie an der Universität Jena.

 

Sie legte das Examen in diesen Fächern (Dipl. phil.) ab und erhielt anschließend Lehraufträge in Altslawischer und altrussischer Sprache und Literatur. Von 1953 bis 1957 studierte sie Theologie am Katechetischen Oberseminar in Naumburg (Saale). 1961 wurde sie zum Dr. theol. promoviert.

 

1962 erfolgte ihre Ordination in Magdeburg. Als Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen war sie von 1962 bis 1966 hauptamtliche Dozentin für Kirchengeschichte am Katechetischen Oberseminar in Naumburg. 1966 erhielt sie einen Ruf für den Lehrstuhl für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen, wo sie bis zu ihrer Emeritierung 1984 tätig war.

 

Lilienfelds Schwerpunkte waren die slawisch-russische Orthodoxie, Fragen nach Glauben und Wissen, die »Weisheit« Gottes, das Mönchtum als verbindliche Form christlichen Lebens und die Rückkopplung der Erforschung von Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an die Lehre der Kirchenväter. Außerdem befasste sie sich intensiv mit den ekklesiologischen Problemen der Orthodoxie der Gegenwart.

 

Von 1967 bis 1986 war sie Mitglied der »Dialogkommission der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Russische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats«, von 1979 bis 1992 der »Gemeinsamen Kommission des Lutherischer Weltbundes und der Orthodoxen Kirchen« und von 1967 bis 1986 des »Beratenden Ausschusses der Konferenz Europäischer Kirchen«. Seit 1985 war von Lilienfeld Ehrenmitglied der Moskauer Geistlichen Akademie, im Jahr 2002 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.