Das Diasporawerk der VELKD  
LD online Projekte/LänderProgrammeWohnheimVerlagÜber unsService Vereine
Suche   Sie sind hier: www.martin-luther-bund.de · Aktuell Druckversion

Aktuelle Meldung



21.02.2006 - Kategorie: Österreich

ÖSTERREICH: Altbischof Oskar Sakrausky †




Der ehemalige Bischof der Evangelischen Kirche A.B. Dr. h.c. Oskar Sakrausky ist am 10. Februar 2006 im 92. Lebensjahr in Fresach (Kärnten) verstorben.



Sakrausky wurde am 24. März 1914 in Linz geboren. In der Zwischenkriegszeit studierte er Theologie und wurde Vikar. Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft wurde er Pfarrer in Kindberg in der Steiermark, dann in den Kärntner Gemeinden Bleiberg und Trebesing. Im Jahr 1962 wählte ihn die Synode der Evangelischen Kirche A.B. zum geistlichen Oberkirchenrat, am 28. März 1968 wurde er von der Synode zum Bischof gewählt. Dieses Amt trat er am 1. November 1968 an und bekleidete es bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. März 1983. Seitdem lebte Sakrausky in Fresach in Kärnten.

 

Oskar Sakrausky, der während seiner Amtszeit stets eine von der strengen lutherischen Tradition bestimmte Position eingenommen hat, ist auch mit zahlreichen kirchengeschichtlichen Veröffentlichungen hervorgetreten, wie etwa zur Reformationsgeschichte Kärntens. Für das Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes steuerte er zwischen 1964 und 1993 insgesamt fünf Beiträge bei.
Sakrausky wurde mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule in Basel, zuletzt verlieh ihm die »Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern« im April 2005 für sein Lebenswerk den Walter-Künneth-Preis.

 

Zum Tod von Altbischof Oskar Sakrausky, der eine Frau, zwei Kinder, drei Enkelkinder und einen Urenkel hinterläßt, erklärte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker in Vertretung von Bischof Mag. Herwig Sturm:

»Mit Oskar Sakrausky verliert die Evangelische Kirche A.B. in Österreich einen Bischof, der durch sein Wirken, seine theologischen Überzeugungen und sein Auftreten das Leben der Kirche für lange Zeit geprägt hat. Sein Einsatz galt der Treue zum reformatorischen Erbe und der Wahrheit des Evangeliums, die er in deutlicher Profilierung verstanden hat. Dafür ist er auch manchen Konflikt innerhalb und außerhalb der Kirche eingegangen. In einigen Punkten, wie etwa der Gleichstellung der Frau im geistlichen Amt, ist ihm die weitere Entwicklung seiner Kirche nicht gefolgt. Aber auch solche Auseinandersetzungen haben zu theologischen Klärungen innerhalb der Kirche beigetragen, die sich heute noch auswirken. Die Evangelische Kirche A.B. weiß Oskar Sakrausky geborgen in der Hand Gottes. Sie gedenkt seiner und ist dankbar für den Weg, den Gott auch durch ihn seine Kirche gehen ließ. Seiner Witwe, den Kindern und Enkelkindern gehört unsere tief empfundene Anteilnahme.«

(epd Ö)