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Aktuelle Meldung



30.09.2016 - Kategorie: ELKRAS

Bischof Otto Schaude †




Otto Schaude, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten, verstarb am Dienstag, den 27. September. Seit seiner Wahl zum Bischof der ELKUSFO bestanden regelmäßige Kontakte zum Martin-Luther-Bund. Wir zitieren aus dem Nachruf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg:



Bischof Otto Schaude †

Der frühere württembergische Landessynodale und Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten, Otto Schaude, ist tot. Er starb am Dienstag, 27. September, in Eningen unter Achalm (Landkreis Reutlingen) im Alter von 72 Jahren.

»Otto Schaude war in seinen verschiedenen Ämtern ein unermüdlicher Streiter für die Verbreitung des Evangeliums. Als Bischof hat er treu noch die kleinste Gemeinde in seinem weitläufigen Aufgabengebiet besucht. Er hat vielen, vor allem auch älteren Menschen, Kraft und Zuversicht vermittelt und mitgearbeitet, dass die evangelisch-lutherische Kirche auch in Sibirien weiter wachsen kann«, sagt der württembergische Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July. […]

Der in Blaustein-Wippingen (Landkreis Ulm) geborene Bauernsohn war der jüngste Schulrektor Württembergs und gehörte zu den führenden Vertretern des Pietismus im Land. Er war Rektor der Freien Evangelischen Schule in Reutlingen, Leiter des Gemeinschaftsverbands der Altpietisten in Württemberg und gehörte von 1983 bis 2008 als Mitglied des Gesprächskreises »Lebendige Gemeinde« der Landessynode an.

2010, bereits im Ruhestand, wurde der Pädagoge zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten gewählt. Das Gebiet reicht vom Ural bis Wladiwostok und umfasst 8000 Kilometer in der Länge und 3000 Kilometer in der Breite. Schaude versah das Bischofsamt ehrenamtlich und verstand seine Aufgabe als Pionierarbeit. Es galt vor allem, den Wandel zu gestalten. Denn von den Deutschstämmigen, die früher das Gemeindeleben geprägt hatten, waren die meisten ausgereist. Russisch musste als Gottesdienstsprache eingeführt, Mitarbeiter mussten gewonnen und geschult und neue Strukturen aufgebaut werden. Nicht zuletzt stellten Armut, zerrüttete Familien, Alkoholprobleme und Straßenkinder die größte Landeskirche auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und damit auch deren Bischof vor große diakonische Herausforderungen. […]

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche

 

Der Martin-Luther-Bund gedenkt seiner in großer Dankbarkeit. Mit seiner Familie wissen wir uns in der Trauer verbunden.