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Martin-Luther-Bund
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Aktuelle Meldung



16.12.2011 - Kategorie: Rumänien

RUMÄNIEN: Hilfe für den Verein »Dr. Carl Wolff« in Sibiu-Hermannstadt




In diesem Jahr konnte der Martin-Luther-Bund dank der Unterstützung aus seinen Vereinen die Arbeit im Altenheim und Hospiz in Sibiu-Hermannstadt in Rumänien (Siebenbürgen) nachhaltig fördern. Dieser Tage erreichte uns der Bericht von Pfarrerin Ortrun Rhein:



Das Motto des Dr.-Carl-Wolff-Hospizes in Sibiu-Hermannstadt lautet: »Hospiz ist eine Idee und kein Gebäude«. – Foto: Verein Dr. Carl Wolff.

»Wir konnten so einige Probleme für die Bewohner und Patienten lösen, die kurzfristig aufgetaucht waren. Wir danken Ihnen recht herzlich dafür. So konnten wir die viel genutzten und ›müde‹ gewordenen Türen zum Speisesaal und zur Küche mit neuen, den neu geltenden Vorschriften der Gesundheitsbehörde und der Feuerwehrbehörde entsprechenden Türen ersetzen, und, ja, für das bevorstehende Weihnachtsfest konnten wir für alle Bewohner nette warme Bademäntel kaufen. Die Freude wird zu Weihnachten sicher groß sein. Wir danken Ihnen, dass Sie uns mit der Spende weitergeholfen haben.

 

Es ist ein Jahr gewesen, wo für Sozialprojekte in Rumänien eines sehr deutlich wurde: Im Denken und Handeln der Regierenden spielt die Sozialpolitik nicht wirklich eine Rolle … es sind die Erfahrungen mit denen, die unsere Hilfe brauchen, die uns weitermachen lassen.

 

So kam Herr F. (40 Jahre alt) vor drei Wochen ins Hospiz, ein Mann, der nicht Lesen und Schreiben konnte, am Ende seines Lebens: Lungenkrebs. Er konnte kaum sprechen – Atemnot. Er brach zusammen – es ist die Krankheit, dachten wir. Es war jedoch eher der Hunger. Ein Mensch ohne soziale Absicherung, der in einer Hütte am Ende des Dorfes Burgberg bei Hermannstadt lebte. Ihm fehlte die Kraft, als Tagelöhner sein Geld zu verdienen, er aß, was man ihm zusteckte. Viel kann es nicht gewesen sein.

 

Im Krankenhaus hatte er vom Hospiz gehört. Es war nicht so sehr die Angst vor dem Sterben, die ihn unruhig gemacht hatte, es war die Angst, die schwere Zeit alleine auf sich gestellt zu sein. Darum klopfte er bei uns an und bat um Aufnahme. Er erhielt Behandlung, und es ging ihm besser. Er aß und freute sich an jeder Mahlzeit. Nur ab und zu fragte er unsicher: ›Wenn es mir ganz gut geht, muss ich dann weg von hier?‹ Es ging ihm nie mehr ganz gut. Er verstarb bei uns. Und wir mussten auch die Beerdigung für ihn übernehmen. Geld hatte er nicht, die Behörden zuckten mit der Schulter.

 

Und so wie er sind noch viele im Altenheim und Hospiz aufgenommen worden. Für all diese lohnt es, weiterzumachen. Für all diese sind wir ständig auf Spenden angewiesen, dass wir die Arbeit trotz Unverständnis der Behörden und der Krankenkassen weitermachen können.

 

Deswegen an dieser Stelle nochmals ganz, ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Ortrun Rhein,

Heimleitung.«

 

 

Weitere Informationen finden Sie » hier.