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Aktuelle Meldung



05.06.2020 - Kategorie: Aktuelles (Startseite), Allgemeines Verlagsprogramm

Helmut Tschoerner †




Kurz nach Vollendung seines 89. Lebensjahres verstarb am 27. Mai 2020 in Potsdam OKR i.R. Helmut Tschoerner. Der Autor zahlreicher Titel des Martin-Luther-Verlages war mit dem Diasporawerk über viele Jahre eng verbunden.



Leipziger Buchmesse 2002: Helmut Tschoerner (r.) mit seiner Frau (l.) zu Besuch am Stand des Martin-Luther-Verlages – Bild: MLB

Grundständig Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens war er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1996 tätig beim » Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes. Unermüdlich vertrat er die Anliegen der lutherischen Kirchengemeinschaft, vor allem unter den Bedingungen der DDR. Diese Bedingungen brachten allerlei erzwungene organisatorische Wechsel der lutherischen Kirchengemeinschaft mit sich, von der » VELKD zur VELK DDR (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche) , zu einem eigenen Nationalkomitee und wieder zurück — nach dem Ende der DDR. Als Vertreter des Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes in der DDR vermittelte Helmut Tschoerner Kontakte und Hilfen in die lutherische Diaspora hinter den Eisernen Vorhang: Zahlreiche Lutherbibeln fanden so ihren Weg in die Sowjetunion und die erneuerte Orgel der St. Michaelskirche in Prag legt davon bis heute Zeugnis ab. Diesen Beispielen ließen sich noch viele weitere hinzufügen.

Erst nach der friedlichen Revolution und Wiedervereinigung Deutschlands konnte der Kontakt zum Martin-Luther-Bund direkt gepflegt werden. Auf Anregung und mit Unterstützung der früheren Generalsekretäre des MLB, Dr. h.c. Peter Schellenberg und Dr. Rainer Stahl, beteiligte sich Helmut Tschoerner an der Herausgabe einer Konfessionskunde für den Bereich der ehemaligen Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten: »Das Gute behaltet« (1996). Das Werk wurde auch ins Russische übersetzt. Es folgten mehrere Quellensammlungen und Darstellungen zur Geschichte der Lutheraner und ihrer Kirchenverfassungen vom Russischen Reich bis zur Russischen Föderation in der Gegenwart. 2001 erschien mit »St. Petersburg. Stadt der Kirchen – Orte des Glaubens« ein Kirchenführer durch die wichtigsten orthodoxen, armenischen, katholischen und evangelischen Kirchen und die Große Synagoge dieser Metropole. Zuletzt erschien 2012 ein Lebensbild Arthur Malmgrens, eines der beiden letzten lutherischen Bischöfe in den frühen Jahren der Sowjetunion. Die Titel sind über den Buchhandel oder den Martin-Luther-Bund noch zu erhalten.

Die Trauerfeier und Beisetzung von Helmut Tschoerner fand am 4. Juni 2020 in Potsdam statt. Mit seiner Familie trauert der Martin-Luther-Bund, dankbar für sein vielfältiges Wirken für die Gemeinschaft der lutherischen Kirchen weltweit und insbesondere in ihrer Diaspora