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Aktuelle Meldung



25.11.2011 - Kategorie: Aktuelles (Startseite)

»Fairy von Lilienfeld 1917–2009« erschienen




Gerade rechtzeitig zum zweiten Todestag Fairy von Lilienfelds ist ein kleines Bändchen herausgekommen, in dem Kollegen, Freundinnen und Weggefährten an die Erlanger Kirchengeschichtlerin erinnern: Fairy von Lilienfeld 1917–2009, hg. von Ruth Albrecht und Ruth Koch.



Am 12. November 2009 verstarb Fairy von Lilienfeld in Höchstadt a.d. Aisch, umgeben von ihrer Großfamilie, die in den letzten Jahren um sie herum gewachsen war. Der Bogen ihres Lebens spannte sich von Riga, wo sie am 4. Oktober 1917 zur Welt kam, über viele Stationen wie Paris, Stettin, Jena und Naumburg bis nach Hemhofen, Erlangen und zuletzt Höchstadt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie, so wie sie es gewünscht hatte, in Hemhofen neben dem Grab ihrer Mutter, die in Tiflis geboren wurde und in Erlangen verstarb.

 

Fairy von Lilienfeld, geb. Freiin von Rosenberg, lebte mehr als drei Leben und blieb zeitlebens neugierig und auf der Suche. Die politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts griffen tief in ihr Leben ein und führten dazu, dass sie nicht, wie erhofft, mit Ehemann, Kindern und Eltern ihr Leben gestalten konnte, sondern als junge Witwe eine akademische Laufbahn einschlug. Nachdem sie zunächst unter den Bedingungen der DDR Slavistik studiert hatte, wandte sie sich der Theologie zu, wurde in Magdeburg ordiniert und erhielt eine Dozentur an der Kirchlichen Hochschule in Naumburg. Von dort wurde sie 1966 an die Universität Erlangen berufen, wo sie den Lehrstuhl fur Geschichte und Theologie des Christlichen Ostens aufbaute.

 

Der jetzt erschienene Band will die Erinnerungen an unsere Freundin und Lehrerin wachhalten, aus den ganz unterschiedlichen Abschnitten ihres Lebens werden unvergessliche Erfahrungen zusammen getragen. Fairy – wie sie von den meisten genannt wurde – sprach viele Sprachen, war unermüdlich unterwegs und zeichnete sich nicht nur durch ihre wissenschaftlichen Fachkenntnisse aus. Die Kirchengeschichtlerin und Spezialistin fur orthodoxe Kirchen wird hier genauso sichtbar wie die evangelische Pfarrerin, die Musikliebhaberin und verlässliche Freundin. Dokumente wie ein Interview mit ihr, ein Bericht über die Struktur ihres Lehrstuhls und die Beerdigungsansprache vom 17. November 2009 runden die Rückblicke ab. Diese Veröffentlichung stellt keine Biographie dar, sondern wirft Blicke aus kollegialer und sehr persönlicher Perspektive auf Fairy von Lilienfeld, der wir so vieles verdanken.

 

Der Band ist erschienen im Friedrich Reinhardt Verlag, Basel, in der Reihe »Epiphania Egregia« (Bd. 5, 143 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-37245-1752-8).