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Aktuelle Meldung



07.07.2008 - Kategorie: Rumänien

RUMÄNIEN: Siebenbürgen-Reise des MLB




In diesem Jahr fand wieder eine Reisebüro-Reise des Martin-Luther-Bundes zusammen mit Lloyd-Touristik, Bremerhaven, statt. Diese Reise führte nach Siebenbürgen in Gemeinden der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und in Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien. Das Interesse war so groß, dass letztlich zwei Reisegruppen gebildet wurden, die jeweils im eigenen Bus und mit einer Reiseleitung aus Rumänien, aber immer gemeinsam zu allen Terminen unterwegs waren. Zusammen waren wir eine Gruppe von 51 Reiseteilnehmenden, die sich sehr gut verstanden haben und eine harmonische und gute Reisegruppe bildeten. Am Ende stand der Dank für die hochinteressanten und inhaltsreichen zehn gemeinsamen Tage im Mittelpunkt. Alle fragten: Wann wird die nächste Reise organisiert und wohin wird sie führen?



Auch Birthälm war eines der Ziele der MLB-Reisegruppe. – Foto: MLB

Besonders geehrt hat die Reisegruppe, dass sowohl Bischof Prof. Dr. Christoph Klein und Bischofsvikar Dechant Reinhard Guib von der siebenbürgisch-sächsischen als auch Bischof Dezső Zoltán Adorjáni von der ungarischen evangelisch-lutherischen Kirche Zeit für uns hatten.

 

Durch die verschiedensten Besuche und die vielen Berichte seitens der Pfarrer der Gemeinden wurde sowohl die Arbeit in den beiden Kirchen, die Herausforderungen und Chancen, als auch das Engagement des Martin-Luther-Bundes in großartiger Weise plastisch. Hier seien jetzt nur die Stationen benannt:

 

In der siebenbürgisch-sächsischen Kirche waren wir in den Gemeinden in Sibiu-Hermannstadt, in Heltau, in Mediasch, in Schäßburg, in Kronstadt, in Fogarasch und in Agnetheln. Darüber hinaus wurden noch Kirchenburgen alte Kirchengebäude besucht. So in Michelsberg, in Honigberg, in Holzmengen.

 

In der ungarischen evangelisch-lutherischen Kirche wurde Gemeinden besucht in Klausenburg, in Neumarkt, in St. Georgen, in Kronstadt, in Vierdorf (Sacele – Hosszufalu Felszeg) und in Halmagen.

 

Der Gottesdienst in Klausenburg, an dem unsere Gruppe teilnahm, war geprägt von der Würdigung des 70. Todestages von Dr. Béla Páter, der als Biologe Wichtiges für den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Glauben geleistet hat.

 

Als besonderes Angebot zur Verarbeitung des Erlebten und Erfahrenen stand am letzten Tag die Teilnahme an einer Konferenz zum Thema »Diaspora« im Bischofshaus in Sibiu-Hermannstadt auf dem Plan. Dort referierte Prof. Dr. Hans Klein zum Thema »Minderheitenkirche im Lichte des Neuen Testaments«, Prof. Dr. Stefan Cosoroaba zur Frage der »Chancen unserer Diasporaexistenz« und Pfarrer Reinhard Zoske, der Vorsitzende des MLB in Schaumburg-Lippe, zum Thema »Der Einsatz für Partner in der Diaspora als Lebensform einer Gemeinde in Deutschland«. Eine lebhafte Diskussion berührte viele Themen und bot auch die Möglichkeit, das Engagement des MLB in beiden Kirchen kurz zu skizzieren.

 

Unsere Gruppe hat sehr gut erleben können, dass Aufbruch und Zuversicht neben Müdigkeit und Resignation stehen. Beide Partnerkirchen sind Kirchen mit besonderen Möglichkeiten, aber auch mit menschlichen Schwächen und Mängeln. Wir können so von der Kraft etwas empfangen, die uns erlebbar war, und wir können versuchen, durch unsere Hilfen die Schwächen ein wenig auszugleichen, die es auch gibt. Beide Beobachtungen machen deutlich, dass die tägliche Arbeit in der Minderheiten- und Diasporasituation sehr schwierig und zugleich auch begeisternd ist. Besondere Motivation wird dort gewonnen, wo über die Grenzen der eigenen Gemeinden hinaus gewirkt werden kann. Ein begleitendes Stichwort war dasjenige der »offenen Kirche«: »Wir sind eine offene Kirche«, wurde uns oft versichert. Also Kirchen, die für alle Menschen bereit ist, die sich einladen lassen und sich interessieren, also Kirchen, die über den Kreis ihrer Glieder hinaus Verantwortung im sozialen und gesundheitlichen Bereich übernehmen wollen. Dabei mitzuhelfen, das wurde jeden Tag auf dieser Reise bestärkt und bekräftigt.

Rainer Stahl